Ihre Geschichte:
Wurde im Alter von ca. 10 Wochen gefunden. Alle 4 Pfoten waren mit Paketschnur zusammengebunden und an einem Zaun festgebunden. Nachdem sie dort befreit wurde und in unsere Obhut kam, hat es auf der Pflegestelle natürlich recht lange gedauert, bis sie wieder einigermaßen Vertrauen zu Menschen aufgebaut hatte. Wir fanden für sie verständige Dosenöffner mit Kater „Dicker“, der sie sofort liebevoll aufgenommen hat.
Die neuen Dosis berichten:
Tag 2 im neuen Heim, die beiden und vor allem auch Wolke machen riesen Fortschritte. Wolke ist so gut wie gar nicht mehr unter der Couch (außer sie erschreckt sich mal ganz furchtbar) sondern immer und überall dabei. Morgens und abends hechten die beiden wie die Verrückten durch die Wohnung. Rauf auf den Kratzbaum, runter vom Kratzbaum und so weiter (rauf auf den Wohnzimmersessel .......... Oje. *
g*), Unser Dicker frisst jetzt auch wieder (beide in Eintracht nebeneinander) und heute Morgen hat er sie abgeleckt. Manchmal wird es ihm alles noch zu viel, was aber kein Wunder ist bei dem kleinen Irrwisch. ;)
Von uns lässt sie sich mittlerweile ausgiebig bestreicheln und den Kratzbaum im Wohnzimmer liebt sie heiss und innig. Was sie besonders toll findet ist, an den Fingerspitzen zu lecken und zu nagen. Dabei fängt sie sogar an zu treteln und ihr Schnurren wird immer lauter.
*g* Das wird noch eine richtige Schmusekatze.
Nach ca. 2 Wochen im neuen Heim geschah das Unglück:
Nachdem wir am 14. Oktober mit Wolke beim TA waren, um sie mal checken zu lassen (Sie ist kerngesund und nun auch gechipt. Sollten sie nur noch mal entwurmen.) wurden wir an diesem Samstag schreckvoll aus dem Schlaf gerissen. Um ca. 7:15 Uhr fing Wolke jämmerlich an zu schreien...beide sind wir aus dem Bett gehechtet. Wolke ist irgendwie mit der Kralle und einem Zeh in eine Heizungsrille geraten, hang dort fest und konnte sich panisch wie sie war nicht mehr befreien. Ich bekam sie schnell frei, aber das Unglück war natürlich schon geschehen...
Frank ist dann mit ihr in die Tierklinik und ich zum KH, weil sie mich in ihrer Panik ziemlich zerkratzt und vor allem zerbissen hat (Mir geht's aber soweit gut. Die Hand ist nur ordentlich angeschwollen.).
Als ich vom KH nach Hause kam, war Wolke nicht wieder da.
Diagnose: Fraktur/Abriss Zehe mit Verletzung/Einriss Weichteilgewebe bis auf den Knochen/Sehne
Therapie: Amputation Zehe, Inj. Synulox, Metacam, Baunolverband
Sie wurde also am Samstag noch operiert.
Jetzt ist sie aber schon wieder fit und zu allerlei Unsinn aufgelegt. Klappt natürlich mit dem Verband alles nicht so, wie sie sich das vorstellt, aber ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Was für ein Schreck. Beim Verbandswechsel gestern konnten wir sehen, dass das Ganze wohl gut verheilt, war auch nichts geschwollen. Die Ärztin war sehr zufrieden.
Die Unfallmaus hat sich insgesamt prächtig entwickelt und wir sind positiv überrascht darüber, wie schnell sie "aufgetaut" ist. Dicker und Wolke vertragen sich gut. Frank hat sie sogar schon zusammen kuscheln sehen. Allerdings ohne schnell genug zur Kamera zu greifen.
Hochzeitstag, 2h vor der Trauung:
Wolke kommt unter Couch hervorgekrabbelt, schüttelt ihr bis dahin noch verbundenes Beinchen, der Verband fliegt etwa 2 Meter weit und sie hechtet davon; die Pfote ist blutig und die Kleine verteilt quer in der Wohnung Bluttapsen; eine hektische (noch nicht umgezogene oder geduschte) Braut sowie der zukünftige Ehemann (ebenfalls weder geduscht noch umgezogen) können ihren Augen nicht trauen; der Braut gehen die Nerven durch als sie sieht, dass Wolke sich einen Teil der Fäden selbst gezogen hat; stinksauer wird Wolke vom Bräutigam zum Tierarzt verfrachtet (dort hat das gesamte Wartezimmer Verständnis für die prekäre Situation, sodass die Wartezeit entfällt), während die Braut auf allen Vieren durch die Wohnung kriecht, um die Blutspuren wegzuwischen. Wolke kommt wieder mit Verband und Halskrause.
Am Samstag sind wir dann mit ihr wieder in die Klinik. Verbandswechsel alle 2 Tage, was zur Folge hatte, dass wir unsere geplanten Flittertage erst einmal haben platzen lassen, aus Sorge, dass sie sich in unserer Abwesenheit wieder des Verbandes entledigt und auch, weil wir meiner Mutter nicht die Fahrten zur Klinik aufbürden wollten.
Mittlerweile ist Wolke ein zweites Mal operiert worden, weil das Stück, was sie sich "abgerissen" hat, zwar wohl verheilt wäre über lange Sicht, aber sie immer gestört hätte. Das war am 2. November. Jetzt ist aber endlich "ein Ende abzusehen". Es verheilt alles sehr gut, am Freitag gehen wir noch einmal zum Verbandswechsel (wir holen vom 11.11. bis zum 14.11. die Flittertage nach) und dann können die Fäden wohl nach unserer Rückkehr gezogen werden.
;) In Bezug auf Hände und Anfassen war die Zeit mit den regelmäßigen Besuchen in der Tierklinik eigentlich eine ganz "gute" Sache. Sie hat wirklich gar keine große Angst mehr (jedenfalls nicht mehr bei Frank und mir) wenn wir sie streicheln (ihre Streicheleinheiten fordert sie richtig ein) oder sogar hochheben wollen. Bei Fremden ist sie weiterhin misstrauisch, rennt aber nicht mehr panisch weg und lässt sich auch schon mal anfassen. Sie ist eine kleine Schmusemaus geworden und wir sind beide gespannt, wie sie sich schickt, wenn erstmal Verband und Halskrause weg sind.
Aber Tierärzte können wir dann vorerst nicht mehr sehen. Ich hoffe auch, dass Wolke ihr Kontingent an Katastrophen jetzt endlich ausgeschöpft hat. Mittlerweile ist der Verband ab und sie hüpft wieder ganz "normal" mit ihren 3 Zehen durch die Wohnung.